Interessante Trainerfortbildung in Riesa

Nun war es endlich soweit. Am 01.Februar 2020 trafen sich zahlreiche sächsische Judoka zur Trainerfortbildung mit dem Schwerpunkt Kata im Dojo des VfL Riesa, um den Teil 2 der im vergangenen Jahr begonnenen  Nage-waza-ura-no-Kata zu erleben.
Die Gründe für die Teilnahme an diesem  2. Workshop waren unterschiedlich: einige Judoka kamen zum ersten Mal mit dieser Kata in Berührung, andere vertieften ihre bereits vorhandenen Kenntnisse. Auch Mitglieder der Danprüfungskommission des Judo-Verbandes Sachsen nutzten diese Gelegenheit zur Fortbildung.
Pünktlich um 09:00 Uhr eröffnete  Prof. Peter Deegen den Workshop. Die diesjährige Fortbildung war bereits die neunte Auflage einer Serie von Fortbildungsmaßnahmen des Judo-Verbandes Sachsen mit dem Schwerpunkt Kata, die unter Leitung von Peter Deegen stattfand.
Auf dem Programm stand in diesem Jahr der zweite Teil der auch in Japan wenig bekannten und geübten „Nage-waza-ura-no-kata“. Die Kata wurde vermutlich ab den 1920/30ger Jahren von Kyuzo Mifune (10.Dan) entwickelt. Einer seiner Schüler war Kazuo Ito. Ein Wegbegleiter von Ito, der auch selbst bei Mifune trainiert hat, war Shizuya Sato (9.Dan), welcher noch bis 2010 am Dojo der amerikanischen Botschaft in Tokio trainiert und gelehrt hat. Unser Referent hat die auf dem Programm stehende Kata bei S. Sato gelernt und konnte uns somit aus erster Hand die wesentlichen Inhalte und Merkmale dieser Kata übermitteln.
Nach Vorstellung von Mifune kann man eine perfekte Technik nicht kontern, jedoch durchläuft man in der Ausführung eine Reihe von Phasen, die es dem Gegner erlauben einzuhaken und einen Konter zu setzen. Ein wesentlicher Gesichtspunkt ist nach der Auffassung unseres Referenten, dem Gegner das Gleichgewicht zu „stehlen“, ihn  zu überraschen und die gegnerische Kraft und Bewegung weiterzuleiten.
Nach der nicht ganz alltäglichen Erwärmung, die gezielt auf die Erfordernisse der Kata angepasst war, wurden wir in perfekter Form auf die bevorstehenden Aufgaben vorbereitet und erwärmt!  Der Referent nahm sich die Zeit, um allen Teilnehmern größere und kleine Tipps zu den einzelnen Techniken mit auf den Weg zu geben. Trotz zum Teil ungewohnter Bewegungsabläufe, die sehr intensiv und hoch konzentriert ausgeführt werden mussten, haben die Teilnehmer von Anfang bis Ende mit Begeisterung und Freude trainiert.
Leider war der Tag viel zu schnell vorbei, um alle Techniken der drei Wurfgruppen zu demonstrieren und ordnungsgemäß abzuhandeln. Somit hoffen alle Teilnehmer auf einen dritten Teil dieser Kata im nächsten Jahr.
Prof. Deegen sprach nach dem doch sehr anstrengenden Tag allen Judoka ein großes Lob aus, da die Teilnehmer des Workshops bestrebt waren, das Gezeigte richtig zu erfassen und umzusetzen. Klaus Büchler,  Mitglied der Danprüfungskommission des JVS, ergänzte mit seiner langjährigen Erfahrung den Lehrgang  durch wichtige Anregungen und einzelne Hilfestellungen!
Einen herzlichen Dank an den Referenten für die Ausführungen sowie an den VfL Riesa für die hervorragenden Rahmenbedingungen.
Autoren: Jörg Schröder  /Norbert Fahrig
Bilder: Reinhard Weidauer
   
Source: JVS